Permakultur und Wasser im Garten

Die Nachbarskinder wissen es schon: bei uns im Garten ist seit 2 Wochen ein riesiges Loch. Ganz unten findet man schön fetten Lehm, mit dem wunderbar gebastelt und gestaltet werden kann. Aus dem Loch soll dieses Jahr ein Teich mit (kleinem) separatem Schwimmbereich werden. Es ist nicht leicht sich dort wo jetzt ein trockenes Loch ist, eine Wasseroase vorzustellen. Es fällt mir auch schwer, daran zu glauben, dass sich die beiden neugekauften 1000L Wassertanks diesen Sommer noch mit Regen füllen werden. Ich kann mir aber genauso wenig vorstellen, jeden Abend mit Trinkwasser unseren Garten zu wässern. Eins ist klar; Wasser im Garten ist eine Angelegenheit, die wohlüberlegt sein möchte.

Auf der Suche nach einem zeitgemäßem Gartenbuch, dass nicht nur Teichromantik, sondern auch Hitzewellen und Starkregen in der Wasserplanung einbezieht, sind wir auf das Handbuch ‘Wasser im Garten: Wasser sparen, nachhaltig nutzen, Teiche und Biotope planen und anlegen’ von Paula Polak gestoßen. Neu waren die vielfältigen Möglichkeiten die Versickerungsmulden und -teiche mit sich bringen, ein Gartenelement, dass wir bisher wohl unterschätzt haben.

In der Permakultur finden sich zum Thema Wasser viele inspirierende Beispiele; auf Sepp Holzers Bauernhof in den Alpen zB funktionieren grosse Teiche als Wärmebuffer. Wer nach Beispielen sucht, die sich direkt auf einen Hausgarten anwenden lassen, wird aber enttäuscht. Da hilft es nur sich auf die Grundlagen zu besinnen; gute Böden sind gute Wasserspeicher. Wenn wir also für den Boden sorgen, einen lebendigen Boden mit reicher Humusschicht und schön viel Mulch, der vor Austrocknung schützt und die Bodenorganismen füttert, dann vergrößern wir die Kapazität unserer Gärten um Wasser zu halten und wie ein grosser Schwamm langsam wieder ab zu geben.

Nach demselben Prinzip schützen sich übrigens alte Laubwälder vor Hitzestress; wenn der Waldboden nicht durch Forstmachinen verdichtet worden ist, kann er enorme Mengen an Wasser aufnehmen und bleibt es im Wald auch im Sommer angenehm kühl. Was wir wohl noch alles vom Ökosystem Wald lernen können?

Wir freuen uns über das Interesse an unser Gartenabenteuer und wünschen alle Gärtnerinnen in Schlierbach hin und wieder einen regnerischen Tag 😉